Mittwoch, 13. Dezember 2017

Game Review: Syberia 3

Genre: Adventure
Gespielte Plattform: Computer
Publisher: Microids
Developer: Microids
USK: Freigegeben ab 12 Jahren
Release: 20. April 2017
Spielzeit: 13 - 15 Stunden

Habt ihr schon einmal etwas geschrieben bzw. hätten schwören könne, dass ihr es getan habt und dann sucht ihr danach und es ist weg? So ging es mir mit der Rezension zu dem Spiel Syberia 3. Aber Schwamm drüber, dann schreibe ich halt einfach noch einmal den ganzen Schei… schon gut. Hier ein paar Worte zu Syberia 3.

Während ich diesen geistigen Ausguss da oben fabrizierte, fiel mir dann doch mein Notizbuch mit der Rezension in den Schoß - Glück muss man haben! Wenn ihr mich fragt, dass hätte es keinen dritten Teil zu Syberia geben müssen. Syberia 2 schließt inhaltlich mit der Handlung des ersten Teils ab und beantwortet alle offenen Fragen. Aber zu einem guten Adventure sage ich nicht nein - also schauen wir uns Syberia 3 mal an…

Kate Walker - ein Name, den wir in den Vorgängern zur Genüge gehört haben und auch hier schlüpfen wir in die Rolle der Amerikanerin. Kate erwacht in einer Klinik in Valsembor, in welche sie von dem Youkol-Stamm gebracht wurde, nachdem sie in der Wildnis bewusstlos gefunden wurde. Zusammen mit dem spirituellen Anführer der Youkol Kurk, der auf ein mechanisches Bein wartet, versucht sie einen Ausweg aus der Klinik zu finden, den Dr. Olga will sie gefangen halten. Das wäre jedoch schlecht, denn die Youkol müssen zusammen mit ihren Schneestraußen ihre große Wanderung fortsetzen.

Bringe Item/Person nach Ort - einfaches Prinzip, aber solider Grundpfeiler für eine Geschichte. Leider wird aus der Sache nichts, denn die Feinde sind maßlos übertreiben und zum Teil sogar komplett unlogisch in ihrem Handeln. Wer Emotionen sucht, wird hier ebenfalls nicht fündig. Dennoch ist das Charakterdesign nicht völlig für die Mülltonne. Kate wirkt nicht mehr so gebieterisch, dank neuer Stimme und auch die Youkols sind wirklich putzig anzuschauen, vor allem ihre tierischen Begleiter. Die Schamanin Avawaska trumpft immer wieder mit lustigen Dialogen auf und bereichert die Reise ungemein. Der Uhrmacher Steiner und Kapitän Obo haben mir ebenfalls gut gefallen.

Angeblich würde es mehr Spaß machen, Syberia 3 mit dem Gamepad zu spielen - falsch! Sowohl die Steuerung mit besagtem Gamepad, als auch Tastatur und Maus ist absolut grottig. Beim Einstellen von Zeigern einer Uhr bin ich mit dem Gamepad fast verrückt geworden. Nur ungenaue Einstellungen möglich und von Treppen und wie Kate diese bewältigt, fangen wir gar nicht erst an. Das sind ja schließlich nicht die einzigen technischen Fehler: das Spiel ruckelt bei 1-3 FPS, egal welche Grafikeinstellung ausgewählt wurde und Städte bzw. die Umgebung ist nun auch nicht gewaltig, als das man dies rechtfertigen könnte. Die Ladebildschirme sind ganz schön lang, wenn man trotzdem einmal die Ruckelei abwarten muss. Außerdem werden Dialoge manchmal abgebrochen und sind asynchron. Gebäude verschwinden und tauchen nach dem Nachladen wieder auf.

Rätsel - eine wichtige Komponente in einem Adventure, welche hier leider oft in Frust ausarten. Nichts wird einem erklärt und man ist oft auf ein stundenlanges Trail&Error angewiesen, nur um schlussendlich in einer Komplettlösung zu lesen, dass es sich hier um einen Übersetzungsfehler handelt. Gnarf!

Sag doch was! Ich rede mit dir! - Wenn man nicht sofort aus maximal 4 Gesprächsoptionen etwas auswählt, setzt einen der Gesprächspartner mit solchen Sätzen unter Druck - gemütliches Adventure? Wohl nicht. Die Umgebungen, sowohl Valsembor als auch Baranour sind vom Prinzip her in Ordnung, wirken aber matschig und vom Flair der beiden ersten Teile ist nichts mehr zu erkennen. Der Soundtrack ist wunderschön, aber der allein baut keine Atmosphäre auf.

Fazit

Ein Adventure, welches mich sowohl in der technischen Durchführung, als auch am Ende derbe enttäuscht hat. Bitte keinen vierten Teil!