Freitag, 15. Dezember 2017

Game Review: Call of Duty WWII

Genre: Shooter
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Activision
Developer: Sledgehammer Games
USK: Freigegeben ab 18 Jahren
Release: 03. November 2017
Spielzeit: 6 - 8 Stunden

Call of Duty - für viele Spieler eine Art Hassliebe. Diesmal geht es mit World War 2 in den namensgebenden zweiten Weltkrieg und man könnte dies Back to the Basics nennen, nachdem das letze Zukunftsszenario im Call of Duty Universum wohl eher in die Hose gegangen ist. Aber lassen wir uns nicht von den alten Kamellen einschüchtern und schauen uns den neusten Spaß aus dem Hause Sledgehammer Games mal an…

Detailreich und grafisch so schön wie nie - wer etwas anderes behauptet würde wohl lügen. Aber Call of Duty sah für seine Zeit schon immer wunderhübsch aus. Historisch soll es sogar auch einiges hermachen und so las ich, dass Aachen überraschend echt und wahrheitsgetreu herübergebracht würde, sodass eine lokale Zeitung sogar darüber schrieb.

Bombastisch inszeniert gestaltet sich normalerweise die Kampagne eines COD-Spiels. Wahlweise werden die Charaktere getauscht und so schlüpfen wir nicht nur in die Haut von Red Daniels am D-Day an der Küste der Normandie, sondern spielen auch eine Spionin. Starker weiblicher Charakter - das sehe ich doch gerne! Leider sind die Charaktere irgendwie blass und das liegt wohl an der Geschichte, die für mich sehr langweilig herüberkam.

Versteht mich nicht falsch, es gibt immer wieder kleine Missionen, die super sind, wie die erste, intensive am D-Day, die wirklich heftig ist oder auch die oben genannte Spion-Quest, die an Spannung nicht zu übertreffen war. Aber Emotionen oder bombastische Inszenierungen - Fehlanzeige. Vor allem die Szene mit dem Zug ist absolut lächerlich. Selbst ein Mädchen, welches man aus einer Art Keller rettet, ist so stereotypisch und baut nichts auf. Schön finde ich allerdings, dass die Charaktere sich und ihr Handeln hinterfragen. Gespräche wie: "War doch nur ein Deutscher! - Nein, das war jemandes Sohn." rühren den Spieler. Die Endmission ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern, wenn man doch nur mit den Charakteren mitfühlen könnte.

Neben der üblichen Auseinandersetzung mit Schusswaffen kommt es zu Quicktime-Events, die allerdings sparsam sich in den Spielverlauf einfügen. Gesundheit heilt sich nicht automatisch, sondern muss mit Medipaks aufgefüllt werden - finde ich nicht schlecht. Die Sache mit den unendlichen Gegnerwellen, die erst versiegen, wenn man vorrückt, ist dann wieder nicht ganz so schön.

Multiplayer mit Walljumps und anderen Verirrungen existiert nicht mehr - alles wirkt aufgeräumter und solider. Außerdem haben wieder zahlreiche Mitspieler ein Verhältnis zu meiner Mutter oder wahlweise auch mit mir - da fühlt man sich doch gleich zuhause. Zombiemodus macht Spaß und ist nicht zu schwer.

Fazit

Ein Call of Duty, welches vom Gameplay einiges richtig macht, aber mit seiner Geschichte rund um die Kampagne und den flachen, unsympathischen Charakteren untergeht. Schade. Langweilig.