Freitag, 1. September 2017

Book Review: Geschichten aus dem gefährlichen Königreich

Geschichten aus dem gefährlichen Königreich ist nicht irgendein Buch mit langweiligen Kurzgeschichten, sondern schlichtweg die Sammlung an Kurzgeschichten, die nicht nur aus der Feder Tolkiens stammen, sondern sich an Liebreiz schlichtweg übertreffen. Im ersten Abschnitt wird die Geschichte des schlauen Bauern Giles erzählt, der es schafft sich nicht nur einen Namen zu machen und dafür das Schwert Schwanzbeißer vom König erhält, sondern auch noch ein gerissenes Spiel mit dem Drachen Chrysophylax treibt, welches ihm vielleicht zum Verhängnis werden kann - von Gier und Mut beschreibt dieses schon an ein Volksmärchen anmuteten Geschichte eine wunderbare Moral. Im zweiten Abschnitt begleiten wir einen kleinen Hund namens Rover, der mit seinem losen Mundwerk es tatsächlich schafft von einem Zauberer in einen Spielzeughund verwandelt zu werden und nun sich auf eine Reise begibt um diesen Umstand wieder loszuwerden. Dabei wird mit einer solchen Bildsprache die Geschichte getragen, dass es für mich die perfekte Gute-Nacht-Geschichte für Kinder darstellt, wenn man bedenkt, dass Tolkien dies schrieb als sein Sohn Michael sein Lieblingsspielzeug verlor. Besonders die Jagden auf dem Mond oder die Unterwasserwelt haben mir ausgesprochen und laden zum Träumen in wohlig weichen Worten ein. Im dritten Abschnitt geht es um die Abenteuer eines ganz warmherzigen Genossens, den ich schmerzlich in den Herr der Ringe Filmen vermisst habe - Tom Bombadil. Von seinen vielen Bekannten bis hin zum Rudern und das der immer positiv eingestellte Tom ständig in brenzlige Situationen gerät, wird in Reimform erzählt. Andere Gedichte sind ebenfalls der Sammlung hinzugefügt von einer gespiegelten Prinzessin bis zum einsamen Troll, selbst das Goldfieber über gutes Bier im Mond - einige Gedichte sind laut Anmerkung von unseren Lieblingshobbits verfasst worden, so munkelt man. Im nächsten Abschnitt erzählt eine Geschichte von einem Elbenstern, der eingebacken in einen großen Kuchen viele Leben verändern kann. Im letzten Abschnitt, wenn man den Kommentar von Alan Lee außer Acht lässt, erwartet den Leser eine symbolgewaltige Geschichte über einen Maler mit dem Namen Tüftler. Alles in allem eine Sammlung von unterschiedlichen Geschichten sowohl in ihrer Thematik, als auch Erscheinungsform, die einfach nur wunderschön sind. Klare Leseempfehlung!