Samstag, 19. August 2017

Zwischenbericht Nr. 25

So, da schrieb ich in meinem negativen Zwischenbericht, dass ihr euch keine Sorgen machen braucht und kam noch nicht einmal dazu ihn zu veröffentlichen, denn schwupps war ich auch schon im Krankenhaus. Meine Onkologin hat mich gesehen und blitzschnell reagiert - Chemo ist abgebrochen und ich wurde in die Notaufnahme mit einem Rollstuhl verfrachtet. Nach einem halben Tag Untersuchungen und jede Menge Papierkram, kam ich dann schließlich auf die Halb-Intensiv. Endergebnis, neben meinem Krebs, war eine Lungenembolie und eine Thrombose. Ich nehme auch alles mit, was ich kriegen kann - wird ja langweilig, sich nur mit Chemos herumzuschlagen! Nein, Spaß beiseite - diese Scheiße hätte ich mir schenken können, aber wenigstens weiß ich jetzt, wie es in einem CT aussieht. Meine Kämpfernatur kam im Krankenhaus auch wieder zu Tage und ich kämpfte dafür wieder aufstehen zu dürfen, welches mir nach anderthalb Tagen gelang! Na gut, ich durfte nur ins Badezimmer gehen, aber das kann schon die ganze Welt bedeuten.

Meine Zimmernachbarin, nennen wir sie Frau Bohne, war einfach fabelhaft. Wenn ich gerade keine Perücke trage, dann habe ich eine Mütze auf… moment… da war ja auch noch ein Blogbeitrag über Mützen, denn ich machen wollte… auf jeden Fall hatte ich massive Probleme meinen, mittlerweile nicht mehr ganz so nackigen Kopf zu zeigen. Dabei war es wirklich warm und Frau Bohne hat solch liebe Worte gefunden, dass ich mich jetzt nicht mehr für meine Kurzhaarfrisur schäme. Allgemein gab diese 80-jährige Dame, die überhaupt nicht zugenagelt ist im Kopf - zur Anmerkung, sie sagte, ich solle dies genauso schreiben - mir unglaublich viele Weisheiten mit auf den Weg. Manchmal gibt es Begegnungen im Leben, die selbiges verändern können.

Aber wie sieht es jetzt aus? Ich bin immer noch ganz schön schwach, meine Chemo wurde abgebrochen und ich hab sechs Wochen Pause um mich zu erholen. Dann wird in einem CT nochmal geschaut, wie es mit der Lungenembolie aussieht und wenn alles gut ist, werde ich operiert. Zweimal am Tag Spritzen mit Blutverdünnung und eine sexy Strumpfhose regeln das hoffentlich und mir geht es schon merklich besser, sonst würde ich gar nicht vor meinem Computer sitzen können. Es tut mir Leid, dass hier auf dem Blog nicht mehr gepostet wurde, aber unter diesen Umständen war nichts anderes möglich. Jetzt geht es hoffentlich normal weiter. :)