Freitag, 26. August 2016

Machinarium - Robots #52Games

Mit dem Thema Robots geht 52Games von Zockwork Orange in die mittlerweile elfte Runde. Vor allem in futuristischen Szenerien sind Roboter und Androiden gar nicht mehr wegzudenken. Egal ob kleiner Reinigungsroboter oder großer Kampfroboter, alles ist vertreten. Besonders die Genossen, die als Begleiter fungieren, haben sich einen ganz eigenen Platz in meinem Gamer-Herzen verdient. So liebe ich die bissigen, aber höflichen Kommentare von Codsworth aus Fallout und freue mich über jeden befreiten Claptrap auf Pandora. Mit Chibi-Robo entdeckte ich erst vor Kurzem ein komplett neues Franchise von Nintendo. Im Bereich der Bosse hat uns die Gaming-Industrie schon so manchen eindrucksvollen Kampf beschert. Aber ein kleiner Roboter hat Abseits der großen Kämpfe und Kugelschüsse einen ganz herzerwärmenden Eindruck bei mir hinterlassen - Josef aus dem wunderbaren Spiel Machinarium...

Mit Josef, der am Anfang in einer eher zweifelhaften Lage in das Spiel startet, begeben wir uns in eine Welt, in der nur Roboter in einer riesigen Stadt aus altem Metall-Müll leben. Selbst Tiere sind Roboter und so begegnen wir einer schlafenden Robo-Katze und müssen einen entlaufenden Robo-Hund ausfindig machen. Einige Metallbuchsen sind einem feindlich gesinnt, während andere Roboter unserem kleinen Josef weiterhelfen können.

Grandiose Bildaufteilung

Doch das wichtigste ist, dass Josef sich verliebt hat in das bezauberndste Roboter-Mädchen der ganzen Stadt. Allerdings wird diese von einer Gang von bösen Robotern entführt, die auch mit anderen Einwohner der Stadt nicht sehr nett umspringen. Diese Gang kann nämlich nur Eines: Unheil stiften!

Um im Spiel voranzuschreiten müssen, wie bei einem Adventure üblich, Rätsel gelöst werden. Dabei interagiert Josef sowohl mit seiner Umwelt, als auch mit separaten Fenstern, die so manche harte Nuss beinhalten. Hebel werden gezogen, Schalter gedrückt, Kugeln geklaut, Kabel umgesteckt und um die Ecke muss gedacht werden. Zur Not macht sich Josef einfach etwas größer, indem er sich streckt oder er duckt sich. Mit der richtigen Uniform kann er so sogar die Stadtwache täuschen.

In Josef scheint definitiv ein Gamer zu stecken - so vergnügt man sich in einer Spielhalle, in der nach und nach Automaten mit unterschiedlichen, kleinen Spielen freigeschaltet werden, die fürs Weiterkommen essentiell sind. Wenn einem das noch nicht reicht, dann bringt doch einen Ventilator zur Weißglut oder sammelt Instrumente für die Straßenband oder spielt in der Schmieröl-Bar mit Schrauben Vier gewinnt...

Sowohl die Charaktere, als auch die Hintergründe sind gezeichnet, welches dem Spiel ein ganz eigenes und liebevolles Flair verleiht. Im Hintergrund kann sich auch mal ein Rätsel abspielen, z.B. die Steuerung eines Tanks. Dabei verschwimmen die Hintergründe bzw. nur noch leichte Kohle Umrandungen der Umgebung sind zu erkennen. Probleme tauchen auf und müssen immer wieder auf eine andere Art und Weise gelöst werden. Dabei verständigen sich die Roboter nur mit Bildern, die in Sprechblasen über oder neben ihren Köpfen auftauchen. Diese Ruhe trägt ungemein zur entspannten Atmosphäre des Spiels bei.

Ein süßes Detail ist, dass Josef Dinge, die er aufsammelt herunterschluckt um sie so in sein Inventar zu packen. Aber im Spiel gibt es noch viel mehr zu sehen. Herausragend ist die Bildaufteilung eines Screens. Beim Betreten der Szene ist erst nur ein Ausschnitt sichtbar, während der Rest im Schwarzen verborgen liegt. Betritt man durch Umwege jedoch die anderen Räume, so wird nach und nach der ganze Bildschirm sichtbar.

In der angerosteten Welt verbringen wir zwar nur 2-3 Stunden und erreichen dann schließlich das Ende unserer Reise mit dem kleinen Roboter, aber dies tut dem Spaß keinen Abbruch. Dieses kurze Intermezzo ist eine spannende Rätsel-Reise mit viel Charme.